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Fr., 28. Maerz 3000

Philosophie Geschichte rueckwaerts lesen! Von den neuen Paradigmen der technowissenschaftlichen Prognosenschaften - Ray Kurzweil's posthumanistische Definition des Menschen (Ray Kurzweil. _Homo S@piens - Leben im 21. Jahrhundert_. 1999.) - ueber die dafuer gefundenen Referenzen im Film, zur Philosophie = "das ist Science-fiction" bis zum "realen Gott" Informationstechnologie (Guenther Schulte. _Schnellkurs Philosophie_. Koeln: DuMont, 2001. S. 175-174.).

Interessant waere, Backwardmessages (Rueckwaertsbotschaften) aus dem Text der Geschichte heraus zu konstruieren, die - analog, den imaginaeren Botschaften, den Backwardmessages, auf Vinyl (oder anderen Datentraegern, wie z.B. The Beatles' "Revolution No. 9"), die nur mit rueckwaerts abgespielt hoerbar sein sollen - die *ecriture der Geschichte* ergaenzt. Schriebe man diese rueckwaertsgerichteteten, gegen die Leserichtung gerichteteten
Botschaften real in den Text ein, als Randbemerkung oder Kommentar, wuerde man Lektuere und Rezeption, wie beispielsweise bei Lenin's Hegel-Kommentaren (Buch zur Zeit verlegt), zu stark und schnell der vermeintlichen entfetischisierten Exegese reiner Information ueberlassen. Arbeitet man mit kryptografischen Methoden wie mit dem kommerziellen Programm Steganos, das "Daten in harmlosen Bild- und Klangdateien [verschlüsselt und versteckt]: So erregen sie keinerlei Aufmerksamkeit mehr.", das Programm kann in den Codetext einer Bild-, oder Klangdatei (der Traegerdatei) einen zweiten Text einschreiben. Ein Medium-Content wird zum Vehikel eines anderen Medium-Contents. Dabei werden Perzeptions- und Rezeptions-Schwellen angelegt. *Verschleierung*. Die Ueberwindung dieser Schwellen richtet die Aufmerksamkeit neu aus, auf die *Entschluesselung*, und ent-rueckt ueber die Huerde der Entschluesselung die Botschaft in einen technischen Zusammenhang, der sich vom 'einfachen' Lesen entfernt. Backwardmessages sind Steganografie, eine Taktik der Tarnung und Taeuschung. Die Steganografie des Textes unterschlaegt nicht, dass Texte de-kontextuell und re-zeitgeschichtlich bereits Metabotschaften enthalten sollen, dass sie die Subjekt(iv)position des Autors oder des Autorenbaums (alle Autoren der Teile des Textes) enthalten sollen. Sie erhoeht dann aber den Grad des Lesbaren und fetischisiert die Rueckwaertsbotschaft und legt eine begehrenswerte Spur, die dann zu *erotisch*-technischem Aufwand fuehren kann. Die eine Methode, Schnitte durchzufuehren und fragmentarisierend Teile aus dem Texte herauszunehmen, um sie so dekontextualisiert zu rekontextualisieren ist eine, die andere waere eben diese, den 'eigentlichen' Text zu unterlaufen und aufzublasen, oder zu reduzieren, um so den Remix zu machen, ohne eine direkte Moeglichkeit des Auslesens zuzulassen, um nur indirekt & schrittweise Lesen zu ermoeglichen ... die Traegerdateien werden mit dem eingeschriebenen Steganostext (der Backwardmessage) unsichtbar veraendert. Remix: Der 1. Text, der objektiv zu meinen scheint was er sagt, waere dann mit einem 2. Text gekoppelt, der vielleicht ebenfalls behauptet, zu meinen was er sagt, naemlich, eine Bilddatei zu sein. Einen Text in einem Text verstecken, der eine Bilddatei ist. Bis das Programm den einen von dem anderen Text in vielleicht weniger als einer Sekunde separiert hat kann viel passieren. Der Steganos-Remix bleib jedoch unsichtbar/unlesbar, er kann nicht gedeutet werden. WARUM Kryptografie bzw. Steganographie? ~ Sie ermoeglicht, Inhalt in Form zu verstecken und den intentionalen, immanent sinnvollen Inhalt in einen nichtintentionalen Inhalt, nur extern einzuholenden Sinn zu verwandeln. Was wiederum erlaubt hat, Inhalt dividiert zu haben, ohne ihn dabei in eine kakophonische (»kakotextische«) Montage oder Collage oder einen kryptischen Cut-up zu aesthetisieren, wo der Text noch offen daliegt, aber die Erde beherrschende Auszerirdische verwirren soll (vgl. Burroughs' "Language is a virus from outer space"-Theorie). Der Text liegt nicht mehr offen vor, er ist nur noch ueber die Entschluesselung zu bekommen. Damit wird er zu einem viel schmackhafteren Koeder. Auszerdem verhindert die Verschluesselung den Scan durch Copyright-Suchbots. P?

Im Ordner "steganos" liegt die "setup.exe" des Programms "Steganos Security 4". Fuer die Installation wird ein Registrierungscode benoetigt. Dieser liegt im gleichen Ordner als verschluesselte txt-Datei in einer selbstentpackenden exe ("steganos.exe"). Das Passwort zum Entschluesseln der exe ist per E-Mail abrufbar: mailto:stegrafy@n0name.de . Nach Eingabe des Passworts wird die Datei entschluesselt und im Ordner "steganos" ein weiterer Ordner mit gleichem Namen angelegt, dorthin wird die Datei "regcode.txt" mit dem Registrierungscode entpackt. Mit dem fertig installierten Programm kann der Text "philsf.txt", versteckt in der Traegerdatei "bmp.bmp" , nach Eingabe des Passworts entschluesselt werden.
Dazu im "Steganos Dateimanager" die Bilddatei "bmp.bmp" aus dem Ordner "steganos" mit oeffnen, dazu den Button "Oeffnen" druecken, danach das Passwort eingeben. Das Passwort lautet: bAckwaRdMassag38317x$egassem . "Das [182 Bits-]Passwort kann nicht von Geheimdiensten geknackt werden (maximale Sicherheit)". Die in der Bilddatei versteckte txt-Datei kann aus "Steganos" geoffnet werden.


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Last modified: Mo., 07.07.2003 23:46